Samstag, 21. Juli 2012

Tief in den Schluchten - Grand Canyon


Heute morgen sind wir erst gegen 8.30h aufgestanden, weil wir uns für den Tag heute nicht ganz so viel vorgenommen hatten. Dustin und Sven hatten 2 Touren in den Grand Canyon ausgesucht, die etwa 2-3 Stunden Zeit für den ersten und etwa 1,5 Stunden fürden zweiten Weg in Anspruch nehmen sollten. Darum sind wir dann erst mal in Ruhe frühstücken gegangen, und zwar ins Restaurant der Yavapai Lodge. Die Portionen waren reichlich (der Preis allerdings auch!) - die Bäuche waren voll - also konnte es losgehen. Vorher wurde noch genügend Wasser und ein wenig Proviant eingepackt.

Mit diesem gut gestärkten Körpern machten wir uns auf den Weg zum Bright Angel Trail. Allerdings hatte Uwe noch körperliche Defizite von den Aktivitäten der Vortage (speziell der Ausritt vorgstern hatte doch Spuren hinterlassen in Form von mittelschwerem Muskelkater im Oberschenkelbereich)
Also zog er es vor, den leichteren Weg am Grand Canyon oben am RIM (das kannte er ja schon vom Bryce Canyon) entlang zu laufen und sich die Welt der Abgründe lieber von oben anzuschauen. Außerdem hatte er gestern ja bereits mit Dustin einen kurzen Abstecher zu diesem Weg gemacht, sodass er wußte, was ihn zu erwartet hätte - und klug genug ist er mittlerweile ja, dass er nicht mehr jeder Herausforderung folgen muss) während Sven und Dustin im Canyon unterwegs waren.




Also marschierten sie los. Nach ca. 3 Stunden war ein Treff vereinbart, genau an diesem Ausgangspunkt.

Der Bright Angel Trail ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Es gibt 2 Resthouses (2,4 und 4,8 Kilometer), den Colorado River (15 Kilometer), die Phantom Ranch im Tal des Canyons (20 Kilometer) und den North Rim (37 Kilometer)! Da wir noch einen 2. Trail auf unserem Tagesplan hatten, wollten wir nur zum 1. Resthouse und dann wieder umkehren. Mit Hin- und Rückweg kamen wir so auf etwa 4,8 Kilometer. Überall um die Eingänge herum stehen Warnschilder, wie gefährlich das Wandern in dem Canyon sein kann. Es wird auf tödliche Ereignisse aufmerksam gemacht, die Zahl der jährlichen Rettungsaktionen genannt (etwa 250!) und strengstens davon abgeraten an einem Tag zum Fluß und wieder hinauf zu wandern!

Das Problem bei einem Canyon ist, anders als beispielsweise beim Angel's Landing, dass man erst den einfachen Part hat, da man runter läuft, dafür später mit dem anstengenden Weg zurück nach oben zu kämpfen hat. Die Faustregel besagt, dass man für den Weg hoch etwa doppelt solange braucht, wie für die Wanderung nach unten. Für unseren Trail war eine Durchschnittszeit von 2-4 Stunden angegeben.

Der Weg ist sehr angenehm zu laufen. Während sich auf der einen Seite die Canyonwand emporhebt, geht es auf der anderen Seite hunderte von Metern ins Nichts. Wir benötigten bis zum Resthouse etwa eine Dreiviertelstunde. Man begegnet vielen Leuten die entweder gerade verschnaufen, aufgeben oder aber bereits 2 Tageswanderungen vom North Rim hierher hinter sich haben und ihrer letzten Etappe entgegenblicken.

Am Haus machten wir eine kleine Pause, füllten unsere Flaschen auf und wappneten uns für den Weg zurück nach oben. Sven, der einen äußerst strammen Schritt drauf hat, marschierte in etwa 40 Minuten nach oben. Dustin hingegen ließ sich etwas mehr Zeit und brauchte 10 Minuten länger. Unterwegs stoppte er bei einem Wanderer, den die Dehydrierung voll erwischt hat. Nachdem Dustin etwas von seinem Wasser abgab, erzählte er, dass er diesen Morgen am Colorado River gestartet sei und bereits 5 Stunden unterwegs ist. Nachdem es ihm etwas besser ging, lief auch Dustin zurück zum Rim, wo Uwe und Sven bereits warteten. In diesen Canyon hinabzusteigen ist in dem Sinne beeindruckend, dass man langsam ein Gefühl dafür bekommt, wie riesig er ist. Ganz langsam nähern sich Punkte, die zuvor noch unnahbar erschienen. Einzig der North Rim erscheint unerreichbar zu sein. Auch wenn der Aufstieg wirklich recht anstrengend war, konnten wir doch etwas stolz auf uns sein, die Durchschnittzeiten erneut geschlagen zu haben!



Wir fuhren nun also zum Grand Canyon Visitor Center, um von dort die kostenlosen Shuttle Busse zum South Kabib Trail zu nehmen. Hier sollte unser 2. Hike starten. Doch leider spielte das Wetter mal wieder nicht mit. Gerade als wir uns die ersten 100 Meter in die Schlucht hinabgearbeitet haben, sahen wir die nächste Regenwand auf uns zu kommen und im Sekundentakt schlugen Blitze ein. Wir fragten einen Arbeiter, der damit beschäftigt war die Trailwege zu erneuern, wie sich seiner Meinung nach das Wetter entwickeln würde, doch seine Antwort war nicht wirklich zufriedenstellend. In letzter Zeit hängt hier jeden Mittag das Gewitter fest und gerade als wir die Antwort bekamen, schlug unweit (etwa einen halben Kilometer?!) von uns ein Blitz ein, auf den sofort sein Donner folgte. 




 

Also gingen wir zurück zur Bushaltestelle und fuhren zu unserem Zimmer. Eigentlich wollten wir nur kurz rasten, doch die Müdigkeit holte uns ein und so schliefen wir (Dustin und Sven) ein Ründchen, während sich Uwe im Lodge-Restaurant befand. Den Rest des Tages verbrachten wir damit unsere Körper langsam von den Strpazen zu erholen und das Wetter abzuwarten. Beim Mittagessen fiel uns das Hinweisschild auf, dass sowohl in der Landeshauptsprache und sogar in Englisch geschrieben ist!


Gerade waren wir noch erneut den Sonnenuntergang anschauen und verabschiedeten uns somit vom Grand Canyon, den wir morgen verlassen werden um nach Las Vegas aufzubrechen.





Bis morgen!

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