Mittwoch, 11. Juli 2012

If you're going to San Francisco..

Den Titel unseres heutigen Blogs hat Scott McKenzie in den 60er Jahren gesungen. Die Textzeile heißt dort:
If you're going to San Francisco - You're gonna meet some gentle people there ...

Wir können nach dem heutigen Tag mit Recht behaupten :

If you're being in San Francisco - You're gonna meet some gentle people there ...


Nicht nur die Stadt faszinierte uns bereits gestern und auch heute auf unserer Sightseeing-Tour, sondern auch die Menschen in dieser Stadt sind "gentle" (= liebenswürdig)
Angefangen von den Leuten im Hotel über die Bedienung im Restaurant bis hin zu den "Ärmsten" auf der Straße - überall begegenete uns diese überaus große Freundlichkeit.

Aber nun zu unserem heutigen Bericht:

Unser Wecker klingelte uns um etwa halb 8 aus dem Bett und wir hatten somit etwa eine Stunde Zeit, bis wir zum boarden beim Pier 33 sein mussten, um unsere Fähre nach Alcatraz zu bekommen. Ursprüglich war unser Plan, mit dem Bus dort hin zu fahren, da uns gesagt wurde, dass es etwa 30-40 Minuten dauern würde bis ein Taxi eintrudeln würde. Unser Glück machte uns die Situation allerdings wieder einmal etwas einfacher und so fanden wir nach ungefähr 5 Minuten Fussweg ein leeres Taxi, das uns sogleich mit in Richtung Küste nahm!


Wie man sehen kann, war dieses auch noch bestens ausgestattet, mit Live-Map und TV Option!
(Vielleicht liest ja auch mal ein deutscher Taxifahrer unseren Bericht - das wäre doch auch ein Service für die Fahrgäste in Deutschland)
Die Fahrt zum Pier dauerte nur etwa 10 Minuten und so waren wir sogar mehr als überpünktlich am Zielort, weswegen wir noch etwas die Promenade entlang gingen, bis wir zum Anfang von 'Fisherman's Wharf' kamen.


Vorher wurde uns aber noch bewusst, wie wichtig es ist eine Alcatraz Tour im voraus zu buchen, denn der nächste freie Termin wäre erst in fast 3 Wochen zu bekommen gewesen!


Am Fischer-Viertel angekommen erblickten wir sogleich das Hardrock Cafe San Francisco, womit unser nächster Stop nach dem Inselbesuch klar war!



Da die Zeit dann doch langsam knapp wurde liefen wir zurück zur Ablegestelle, an der sich auch schon eine relativ lange Schlange angesammelt hat. Zwar nicht so lang wie vor den New Yorker Attraktionen, aber genug, um etwas in der langsam auftauchenden Sonne entspannen zu können!

Die Fahrt nach Alcatraz-Island gestaltete sich unkompliziert. Es gab genug Sitzplätze für alle, die Abfahrzeiten sind immer pünktlich und die Fahrt hinüber dauert auch nur weitere 10 Minuten, wo man bereits von einem motivierten Nationalpark-Mitarbeiter empfangen wird, der einen über alle Besuchsmöglichkeiten des ehemaligen Gefängnisses aufklärt!

Das Alcatraz-Gefängnis beherbergte vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Schwerverbrecher, bei denen hohe Fluchtgefahr bestand, darunter auch berühmte Namen wie Al Capone, George 'Machine Gun' Kelly oder Robert 'The Birdman' Stroud. In der gesamten Geschichte des Hochsicherheitstraktes gelang es lediglich 3 Gefangenen, einen Fluchtversuch erfolgreich zu bewältigen. Zumindest könnte es so sein, denn die Möglichkeit, dass sie ertrunken sind besteht ebenso!


Nachdem das Gefängnis geschlossen wurde, haben Indianer die Insel für gute 1 1/2 Jahre besetzt, um für ihre Rechte und Kultur zu kämpfen. Inzwischen wird die Insel allerdings nur noch als Touristenattraktion genutzt.

Und man muss sagen, dass es eine wirklich besondere Sehenswürdigkeit ist! An sich ist man innerhalb von einer halben Stunde die gesamte Insel abgelaufen und kann alles sehen, es empfiehlt sich jedoch, eine kostenlose Audio-Tour durch das Gefängnis zu machen. Hierbei wird einem die Geschichte des Gebäudes aus der Sicht eines ehemaligen Wärters und einiger Häftlinge erzählt und man ist wirklich hautnah beim Geschehen dabei.







Die Namen der Durchgänge, die durch die Zellen hindurchführten hatten durchaus skurrile Namen, so lief man den 'Broadway' entlang, der automatisch am 'Times Square' endet.


Vom 'Garten' der Anlage aus, hat man einen faszinierenden Blick über die gesamte Stadt San Francisco, Oakland und die Golden Gate Bridge, welche sich zu diesem Zeitpunkt in die Nebelschwaden des kalten Pazifics hüllte.


Die meisten Gefangenen auf Alcatraz genossen übrigens für damalige Verhältnisse einen recht hohen Standard. So wurde auf gesundes und vielfältiges Essen, abwechslungsreiche Arbeitsmöglichkeiten und Freilauf Wert gelegt. Lediglich unartige Artgenossen mussten im 'Loch' ausharren, bei dem sie sich 24 Stunden am Tag in einer kleinen dunklen Zelle aufhalten mussten.
Nach diesen sehr interessanten Ausführungen ging es dann zurück zur Anlegestelle der Fähre.
Die Wartezeit zurück zum Festland betrug erneut nur wenige Minuten und somit konnten wir uns schnell auf den Weg zum Hardrock Cafe machen. Hier besorgten wir uns allesamt wieder einmal die Sammlerstücke in Form von T-Shirts und liefen den Pier 39 entlang, der die Fressmeile des Fischmarktes beinhaltet!




Nach Fishermans Wharf traten wir unseren Weg zu den berühmt berüchtigten Cable Cars an. Das Glück blieb uns auch hier ein treuer Begleiter. Wir reihten uns in die außergewöhnlich kurze Schlange ein und 2 Cable Cars später war es auch schon so weit. Und wo war nur das Glück ? Nun ja, etwa 5 Minuten nachdem wir uns angestellt hatten, war die Schlange um das 5-fache gewachsen.


Die Cable Car Fahrt war besonders für Uwe ein großes Ereigniss, da er auch davon schon seit einiger Zeit geträumt hat. Er hat sich somit einen weiteren Traum von San Francisco erfüllt (jetzt fehlt nur noch der 3. Wunsch - darüber dann hoffentlich morgen mehr)

Zu der Aussicht, die man bei dieser Fahrt genießt, muss ich wohl nicht viel sagen. Die Bilder sprechen für sich...


Einfach ein atemberaubender Blick auf die Straßen von San Francisco, welche übrigens nebenbei erwähnt eine der saubersten Städte ist, die wir alle jemals gesehen haben. Desweiteren ist es beeindruckend, wie sich die europäisch-angehauchten Bauwerke die Berge entlang aneinanderreihen.


Die Straßen von San Francisco muss man einfach selbst erlebt haben, um den ganzen Flair wahrnehmen zu können. Die außergewöhnlich hügelige Umgebung, auf der die Stadt errichtet worden ist, ist einfach einzigartig. Die eben erwähnte Bauweise der Straßen ist in jeder Art und Weise vielfältig, so sind die Straßen auch einzigartig zu erklimmen. Unser Weg führte uns später die gesamte Lombard Street entlang und erinnerte uns streckenweise doch eher an eine hochalpine Klettertour, mit dem Unterschied, dass es doch deutlich wärmer war und die Sonne die ein oder andere Körperstelle verbrannte. Hier ein kleiner Tipp, man sollte die Sonne in San Francisco nicht unterschätzen, denn auch wenn es aufgrund des starken Windes teilweise kalt ist, so kriegt man schneller einen Sonnenbrand, als man denkt. Die Einheimischen erkennt man übrigens daran, dass sie auch während der wärmenden Mittagssonne Daunenjacke und Schal tragen!


Mit der Haltestelle 'Chinatown' verließen wir das Cable Car. Der gleichnamige Stadtteil in Manhattan war bereits riesig, hier jedoch ist der Eindruck, dass man sich mitten in einer chinesischen Kleinstadt befindet, noch extremer. Hier in San Francisco soll es die größte fernöstliche Gemeinde außerhalb von Asien geben und es leben etwa 100.000 Menschen hier. Überall hängen die traditionellen roten Lampen oberhalb der Straßen und alle Schilder sind in chinesischen Schriftzeichen geschrieben. Es lohnt sich wirklich, durch die Straßen zu schlendern und in den ein oder anderen Laden zu gehen, wo es unter anderem Elfenbein Skultpuren im Wert von einigen tausenden Dollars gibt!



Direkt am Eingang von Chinatown, welcher durch ein großes Tor gekennzeichnet ist, haben wir uns in einem Starbucks niedergepflanzt, um kurz unsere Füße von den bisherigen Strapazen zu erholen. Auf einmal kamen 2 Personen vorbei, die mit einem gewohnten 'Hallo Sven' auf sich aufmerksam machten. Da standen uns doch plötzlich bekannte Gesichter gegenüber und die Verblüffung war enorm. Drei von Dustin und Sven's Mitschülerinnen machen zur gleichen Zeit Urlaub in Kalifornien und waren auch heute in San Francisco. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, sich hier, tausende Kilometer fernab der Heimat, zu treffen ?? Wahrscheinlich genauso groß wie ein Sechser im Lotto - den wir übrigens auch gerne hätten (dazu später vielleicht mehr, wenn wir in Vegas sind!)


Damit verließen wir dann aber auch diesen chinesischen Stadtteil von San Francisco.

 
Wir machten uns auf den Weg zum Coit Tower, einem Leuchtturm hoch oben auf dem Telegraph Hill. Der Weg dorthin führte uns durch den Financial District, eine nun vollkommen andere Welt als das, was wir gerade verlassen hatten. Hier waren alle äußerst geschäftigt, alle waren in Eile (Feierabendverkehr) und das ganze wirkte natürlich viel nüchternder als alles andere - aber nicht minder beeindruckend.

Weiter gings hinunter bis zum Pier 1 und hinauf bis Pier 33 (jawohl, da hatten wir  unsere Tour morgens mit der Fahrt nach Alcatraz gestartet) - von dort aus wollten wir dann hoch auf den "Hügel" (das sah für uns eher aus wie ein Berg, den wir besteigen mussten), um uns den Turm anzuschauen.




Irgendwann merkten wir dann, dass das wohl heute nichts mehr werden würde - zu große Umwege und zu steile Wege hätten wir zurück legen müssen, um das Ziel zu erreichen. Außerdem fanden wir, dass man viel beindruckendere Bilder aus der Entfernung machen konnte. Also beschlossen wir, uns in Richtung Heimat (??) - gemeint ist unser Hotel - zu begeben. Da das Travelodge Hotel am Ende der Lombard Street liegt und wir uns ja am anderen Teil dieser Straße befanden, wollten nur noch kurz einen Abstecher zum berühmtesten Teil dieser Sehenswürdigkeit machen (hätten wir geahnt, was da auf diesem Wege auf uns zukommen würde, hätten wir uns das vielleicht überlegt - obwohl..... nein, wir hätten es trotzdem auf jeden Fall durchgezogen).

 
Denn die Straße hatte teilweise ein Gefälle von 27 %, nur mussten wir diese Strecke bergauf gehen !!!!!!! 


Endlich dort angekommen, sahen wir, wie sich die Touristen in ihren Fahrzeugen, wie Perlen an einer Kette aneinander gereit, auf diesem kurvigen Weg Stück für Stück herunterschlängelten.
                                                                         
 

Nachdem wir uns dieses Schauspiel einige Zeit angeschaut hatten, machten wir uns nun auf dem Weg zu unserem Hotel - es waren noch ca. 2,2 Meilen (etwa 3 km) - allerdings ging es am Anfang bergab (wir hatten uns ja, wie bereits vorhin erwähnt, nach ganz oben gekämpft) und konnten nun auf dem Rückweg zum Hotel den "Abstieg" genießen.

Im Hotel angekommen, musste "the old man" Uwe nur noch die Beine hochlegen und sich ausruhen.
Sven + Dustin wollten aber noch in den nahegelegen Park zum "Spielen" ( Kinder :-) und eigentlich auch hinunter bis zum Wasser, um noch mal einen Blick auf die Golden Gate Bridge zu erhaschen.
Bis in den Park sind sie dann noch gekommen, aber weiter ging's dann doch nicht mehr - nach gefühlten 100 Meilen  Fußmarsch war auch ihr Akku dann leer und so war dann auch für die Zwei dieser Tag abgeschlossen.


Zurück im Hotel dann noch diesen Bericht schreiben und dann war's das auch für heute.
Wieder würden heute nacht die Bilder des Tages noch einmal in unseren Träumen an uns vorbei fließen.

Morgen geht es dann weiter - dann jedoch mehr mit Auto.

Gute Nacht - Guten Morgen

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