Unser letzter Bericht endete ja kurz vor Ende unseres einzigen, ganzen Tages in Las Vegas, weshalb wir diesen nun weiter ausführen wollen.
Zu Fuß begaben wir uns nun also zum Luxor-Hotel, in dem wir unseren Abschied von Las Vegas mit einer typischen Show würdig feiern wollten. Hier hin zu gelangen, ist allerdings gar nicht mal so einfach! Das Hotel ist so ziemlich das "Letzte"( nur geographisch gemeint) am südlichen Ende des Strips (nur das Mandalay Bay ist noch weiter abseits gelegen) und zudem ist es kaum ersichtlich. Einzig und allein der Flutlichtstrahler, welcher die Wolken über der Wüstenstadt zum glühen bringt, lässt erahnen, dass sich hier noch ein weiteres Hotel auffinden lässt.
Erneut vorbei am New York-New York, durch dessen Lobby, per Laufband zum Excalibur und von hier aus durch einen Tunnel in die Luxor-Pyramide. So in etwa gestaltet sich der Weg von Hotel zu Hotel, denn diese sind klugerweise alle irgendwie miteinander verbunden, sodass man sich all den Eindrücken gar nicht entgegensetzen kann, sondern gnadenlos ausgesetzt ist. Man fühlt sich nach einer Viertelstunde Vegas etwa wie nach einer 2-stündigen Matheklausur. Mit dem Unterschied, das Vegas etwas mehr Spaß macht.
Da waren wir nun endlich. Die schwarze Pyramide ist das Hauptgebäude des Luxors und wohl eine der imposantesten Hotelanlagen der Stadt. Die unterste Etage beherbergt das Casino, die nächste ist Schauplatz für all die Shows, die hier aufgeführt werden! An den schräg zulaufenden Wänden befinden sich die Hotelzimmer, die bis zur Spitze sich aneinander reihen.
Unsere Vorstellung sollte erst in einer halben Stunde beginnen, deswegen war die Verlockung natürlich groß, sich die Zeit im Casino zu vertreiben.
Problem 1: Bis auf Uwe ist leider keiner von uns älter als 21(und er ist ja auch kaum älter ....hahaha)
Problem 2: Eine halbe Stunde im Casino kann teuer werden! Aber wir hatten uns Gottseidank ja ein Limit gesetzt!
Unsere Glücksfee, die uns bisher immer treu war, schien sich wohl gerade ein ruhigeres Plätzchen gesucht zu haben, denn irgendwie wollte das Geld nicht so recht zu unseren Taschen wandern. Trotzdem gehört es doch irgendwie dazu, hier ein paar Dollarscheine aus dem Fenster zu werfen, zumal es das Land ja inzwischen bitter nötig hat! ;)
Die Show, welche wir uns ansahen, begann zunächst etwas übereifrig. Es dauerte keine Minute, bis die ersten Tänzerinnen halbnackt (eher nackt, als halb) über die Bühne flitzten. Anfangs war es etwas "too much". Doch spätestens, als ein gewisser Komiker namens Sean E. Cooper seinen Teil zur Show beitrug und die Stimmung auflockerte, war der Abend das Geld wert. Wer etwas auf schwarzen Humor steht, kann sich wahrscheinlich stundenlang über diesen Kerl amüsieren. Keine Minderheit wird ausgelassen und die Mehrheit erst recht nicht! Nach eineinhalb Stunden war die Mischung aus Komik, Tanz, Striptease, Gesang und Burlesque dann vorbei und wir machten uns auf den Heimweg. Die letzte Nacht im himmlischen Palast wartete auf uns!
Und leider war sie viel zu kurz! Wir schrieben nun den 24.07 und die Koffer waren bereits gepackt. Noch kurz den Pagen angerufen, damit er uns unserer Gepäckstücke entledigt (welch ein Luxus), ausgecheckt und die Chauffeure darum gebeten, unsere Mandy aus der Tiefgarage zu eskortieren. Da war sie wieder, wohlbehalten und noch genauso dreckig wie vorher (eine Wagenwäsche wäre ja wohl bei diesen Preisen drin gewesen - "schlechter" Service).Nach kurzer Wartezeit saßen wir auch schon in unserem Toyota und fuhren den Las Vegas Boulevard entlang.
Bevor wir die Stadt jedoch verliessen, wollten wir noch einen kurzen Blick auf die "Little White Chapel" werfen. Diese Kirche hat den Titel "little" wirklich verdient und ist vorallem daher bekannt, da man hier billig, aber dennoch legal, heiraten kann. Die Hochzeitsgäste sind keine Familienmitglieder, sondern einfach nur Gäste, ein Elvis-Imitator führt die Trauung durch, und die Ringe können aus einem Automaten gezogen werden. Wem das alles noch zu viel ist, der kann auch eine "Drive-Thru-Heirat" durchfuhren. Die dauert etwa 5 Minuten, ohne dass man auch nur einen Fuß aus dem Fahrzeug setzen muss! Total "crazy" diese Amis !
Da uns inzwischen aber irgendwie nichts mehr in dieser Stadt verwundern konnte, war es für uns schleunigst Zeit, nach Los Angeles aufzubrechen. Auf Dauer kann man hier einfach nicht bei klarem Verstand bleiben! (Deshalb auch in der Erstfassung die vielen Rechtschreibfehler, die wir nun bereits - hoffentlich - beseitigt haben)
Die Fahrt gestaltete sich dieses Mal nicht besonders aufregend. Das mag vielleicht daran liegen, dass Sven und Dustin einen Großteil verschliefen, oder daran, dass es bis auf Kakteen und Sand nichts zu sehen gab. Beeindruckend war jedoch der kurze Zwischenstopp an einer Raststätte in der Mojave-Wüste. Hier, an den Ausläufen des Death Valley, einem der heißesten Orte der Welt, herrschten in diesem Monat durchschnittlich etwa 45 Grad. Der Körper denkt gar nicht erst daran, zu schiwtzen, das wäre reinste Energieverschwendung. Hier brät man einfach langsam vor sich hin und ist nach kurzer Zeit bereits "well done". Eigentlich ist das Klima hier jedoch auf Grund der sehr geringen Luftfeuchtigkeit angenehmer, als in vielen anderen Gebieten dieses Landes, solange man mit der Hitze und der Sonne klar kommt.
Nach einer weitern, kurzen Starbucks-Pause fuhr Dustin weiter auf der 8-spurigen Interstate nahe Los Angeles. Die Gegenfahrbahn quälte sich mit dem kilometerlangen Stop & Go des Berufsverkehrs herum, während wir genüsslich mit der angegebenen Geschwindigkeitsbegrenzung durch Kalifornien sausen konnten. Inzwischen haben wir übrigens die 3000-Meilen Grenze geknackt! Unser nächstes Ziel sind nun 5000 Kilometer. Mal schauen, ob wir das auch noch gebacken kriegen!
Wir wussten nicht einmal, dass wir uns bereits in dem 13 Millionen einwohnerstarken Ballungsgebiet von Los Angeles befanden, als wir plötzlich, vom Sonnenlicht geblendet, die Hochhäuser von Downtown durch den Fog hindurch bemerkten.
Unser Hotel, das Quality Inn Hollywood, befindet sich nur einen Block vom berühmten Walk of Fame entfernt. Plötzlich fühlten wir uns nicht mehr wie römische Kaiser, sondern eher wie unerwünschte Reisende. Jede noch so kleine Information musste aus dem Mann an der Rezeption herausgequetscht werden und wir hatten bereits vergessen, wie es sich anfühlt, seine Koffer selber die Stockwerke nach oben schleppen zu müssen. In Wahrheit ist unser Hotel aber genauso durchschnittlich (aber trotzdem gut), wie all die anderen Behausungen, die wir die letzten Wochen nutzten (bis auf die Ausnahme Las Vegas).
Um unseren Lebensmittelvorrat aufzufrischen, fuhren wir zum nächstgelegenen Walmart. Die Internetrezensionen ließen böses erahnen. "Ghetto" oder "Don't f**kin get there" schienen doch ganz akzeptable Bewertungen zu sein und außerdem suchen wir doch das Abenteuer. Als erstes bemerkten wir, dass diese Filiale ihr eigenes Polizeipräsidium besitzt. Sympathisch! Ansonsten war es zwar nicht der schönste Walmart bisher, zum Einkaufen reichte er aber alle Male. Besonders interessant fanden wir die, speziell für die Einkaufswagen, installierten Rolltreppe. Das ist Amerika!
Direkt neben dem Supermarkt befindet sich eine kleine Mall, inklusive Macy's Store. Perfekt, um mal zur Abwechslung etwas Geld auszugeben! Auch wenn der Store keine große Auswahl bot, so faszinierte dafür die riesige Tanz & Fitnessgruppe, die mitten im Gang ihre Übungsstunde hielt. Wir waren übrigens die einzigen "Kalkleisten" in diesem Einkaufszentrum, aber auch diese Situation ist inzwischen zur Normalität geworden. Desweiteren war es eine sehr angenehme Atmosphäre, auch wenn man sich hier zu späterer Stunde vielleicht nicht aufhalten sollte. Irgendeinen Grund werden die schlechten Bewertungen schon haben!
Es ist jetzt schon 1.00h nachts - gerade eben warfen wir noch einen kleinen Blick auf den Walk of Fame und schauten uns die berühmten Sterne der Stars an, die in den Gehweg eingelassen wurden. Hier reihen sich Bruce Lee, Simpsons, Michael Jackson und Johnny Depp hintereinander. Bekannte Theater, wie das "Kodak" oder das "Chinese", werden von unzähligen Touristen belagert und Filmstar-Imitatoren versuchen, durch das ein oder andere Foto an etwas Kleingeld zu kommen. Wie in Vegas, ist aber auch die Armut zu jeder Zeit präsent. Neben den angestrahlten Goldsternen liegen Schlafsäcke und Anziehsachen zwischen den Gassen der Häuser. Durch Zufall fanden wir hier natürlich wieder das Hard Rock Cafe, wo wir uns schnell die letzten T-Shirts unserer Rundreise kauften und zurück zum Hotel liefen, um diesen Bericht hier zu schreiben. Auf dem Weg wurde uns von zwei gut gelaunten Jungs noch beigebracht, wie man richtig "dougie" tanzt!
Wieder mal ein langer Tag - bis spät in die Nacht!
Also Gute Nacht, guten Morgen und bis dann!
Also Gute Nacht, guten Morgen und bis dann!
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